fachpraxis Bautechnik
Arbeiten in der werkstätte

 Im Unterrichtsgegenstand Baupraxis und Produktionstechnik können die SchülerInnen in den Werkstätten ihre eigenen Projekte planen und anschließend auch herstellen.

Eine Aufgabe in der Werkstätte Maurerei ist zum Beispiel einen Mauerwerkskörper aus Hochlochziegeln aufzumauern. Dabei sind Öffnungen sowie Mauerwerksabschlüsse einzuplanen und der Innen- bzw. Außenputz aufzubringen. Die Ausführung eines Wärmedämm - Verbundsystems sowie die Montage einer Gipskartonvorsatzschale gelten als besondere Herausforderung an die SchülerInnen. Es ist immer wieder erstaunlich, wie selbständig und kreativ diese Projekte von unseren SchülerInnen umgesetzt werden.


Bauhof

Praktischer Unterricht in der Maurerei - Bautechnik

Zur Ausbildung eines HTL Schülers/einer HTL-Schülerin gehört auch der praktische Unterricht, der bis zum 3. Jahrgang in den Werkstätten der Zimmerei und der Maurerei durchgeführt wird. In der Maurerei unterrichten 2 Fachlehrer - FL BEd Bernhard HASLWANTER und VL Dipl.-Päd. Christian THURNER - die SchülerInnen der 1., 2. und 3. Jahrgänge in Gruppengrößen von 8 bis 15.

Lehrinhalte

Mauerwerk, Putzarbeiten, Bögen und Gewölbe, Natursteinmauern, Bodenbeläge mit Steinen, Wärmedämmung, Rigipsarbeiten, Glasbausteine und Kamine. Weiters Betonteile herstellen und bearbeiten, schalen von Fundamenten, Wänden, Decken, Unterzüge und Säulen sowie berechnen von Stiegen. Schnurgerüst, Bewehrung und Fugenbänder, sowie Sonderarbeiten außerhalb und innerhalb der Schule.

Alle diese Beispiele werden in Gruppenarbeit hergestellt bzw. durchgeführt. Kenntnisse über Material und Arbeitsabläufe und das praktische Anwenden gehören zur Ausbildung dazu. Immer mehr Mädchen haben Interesse an dieser Ausbildung - derzeit sind es 3 bis 8 Mädchen pro Jahrgang. Sie sind praktisch sehr gut geeignet und meist sehr motiviert.


Zimmerei

Praktischer Unterricht in der Zimmereiwerkstätte - Bautechnik

In der Zimmerei unterrichten 2 Fachlehrer - WL Dipl.-Päd. Ing. Gerhard PEER und Robert BIRKL, BEd.

1. Jahr

Im ersten Unterrichtsjahr werden den SchülerInnen Grundkenntnisse in der Holzbearbeitung vermittelt. In den Folgejahren gilt es, diese in der Herstellung von Dachkonstruktionen, Riegelwandbauten, Treppen etc. anzuwenden. Die Erstellung von Ausführungszeichnungen, Berechnungen, die Anwendung der entsprechenden Holzbaunormen u.a. ergänzen die eigentliche handwerkliche Tätigkeit.

1. & 2. Jahr

In den ersten beiden Unterrichtsjahren werden die SchülerInnen 7 Wochenstunden in der Werkstätte unterrichtet. Die Stundenblockung - auf einen ganzen Tag - erlaubt es, so praxisnah wie möglich zu lehren, indem zusätzlich zu den erarbeitenden Modellen in kleineren Maßstäben häufig Projektarbeiten in der Praxis ausgeführt werden. So haben die SchülerInnen die Gelegenheit, z.B. eine Gartenlaube, ein Kapellendach, eine Holzhütte etc. in der Schule zu konstruieren, im Maßstab 1:1 mit den eigentlichen Zimmerei-Handmaschinen abzubinden und auf der Baustelle zu montieren. Die Arbeiten motivieren Jugendliche und so ist auch der Lernerfolg höher.

3. Jahr

Im dritten Jahrgang befassen sich die SchülerInnen vorwiegend mit Ausführungsplanungen, die hauptsächlich auf CNC-Basis mit entsprechender Holzbausoftware erfolgen.


Baulabor

Fachpraktische Ausbildung Baulabor - Bautechnik

Im 3. Jahrgang der Abteilung Bautechnik werden die SchülerInnen im Umfang von 3 Wochenstunden im Fach „Laboratorium" unterrichtet. Das Ziel besteht darin, genormte Prüfverfahren an Baustoffen, Bauteilen und Baugrund kennen und anwenden zu lernen. Darüber hinaus werden die in der Theorie vorgetragenen Materialeigenschaften (z.B. Arbeitslinien, Festigkeiten, Zustandsformen, etc.) anhand von Versuchen gemeinsam mit den SchülerInnen in anschaulicher Form erarbeitet.

Für die Versuchsdurchführungen stehen im Labor der HTL Imst zahlreiche Prüfeinrichtungen und geeignete Räumlichkeiten zur Verfügung.  Das „Herzstück" des Labors ist eine 200 kN-Universal-Prüfmaschine. Diese Prüfmaschine wird vorwiegend eingesetzt für Zugversuche von Stahl, Holz und Kunststoffen, für Druck- und Scherversuche von Holz sowie von Biegeversuchen von Zementprismen.

Für die Betonprüfung steht eine 3000 kN-Presse zur Verfügung. Weiters sind u.a. eine Presse für Biegeversuche, ein Schergerät, Trockenschränke und zahlreiche weitere Einrichtungen für bodenmechanische Versuche vorhanden. 

Die Probekörper für die Beton- und Zementprüfung werden dabei von den SchülerInnen selbst hergestellt, wobei gleichzeitig die Frischbetonprüfung durchgeführt wird. Die Anwendung bestimmter bodenmechanischer Feldversuche, wie z.B. der Lastplattenversuch oder Rammsondierungen, führt die SchülerInnen auch ins Gelände.

Fächerübergreifend und in enger Zusammenarbeit mit dem Bauhof werden auch immer wieder interessante 1:1-Versuche an Bauteilen oder Tragkonstruktionen durchgeführt, die im Vorfeld auch entsprechend berechnet, und nach der Versuchsdurchführung ausgewertet und analysiert werden.


Baubetrieb

Fachtheoretische Ausbildung - Baubetrieb

„Bauen ist die praktische Umsetzung von Ideen und Visionen"

Im Unterrichtsfach Baubetrieb erlernen die SchülerInnen der Abteilung Bautechnik die wesentlichen Grundlagen für eine erfolgreiche Bauabwicklung. Beginnend im 3. Jahrgang erhalten die SchülerInnen aufbauend bis zur 5. Klasse ein Fundament, welches ihnen später im Ingenieurberuf sowohl in der Planung als auch in der Bauausführung als wesentliches Werkzeug dienen soll. Die einzelnen Unterrichtsthemen werden anhand von praktischen Beispielen (Erstellen einer Ausschreibung, eines Bauzeitplanes etc.) und Lehrausgängen ergänzt. Ziel des Unterrichtsfaches Baubetrieb ist, einen Bogen von der Planung, über die Bauausführung, zur Bauabrechnung bis hin zur Baupraxis zu spannen, wo die SchülerInnen das Gelernte erfolgreich umsetzen können.

3. Jahr

Als Unterrichtsschwerpunkte werden im 3. Jahrgang die Grundbegriffe der Bauabwicklung (Projektablauf, Verantwortungsbereiche, Befugnisse für Planung und Ausführung etc.) besprochen. Ebenfalls wird der gesetzliche Rahmen für die Umsetzung eines Bauvorhabens erarbeitet und den SchülerInnen unter anderem der Umgang mit dem Grundbuch, dem Raumordnungsgesetz und der Bauordnung erläutert.

4. Jahr

In 4. Jahrgang lernen die SchülerInnen die verschiedenen Arten der Baumaschinen und Baugeräte sowie deren Einsatzbereiche kennen. Ebenfalls ist der Bereich „Ausschreibung und Vergabe" ein wesentlicher Lehrinhalt. Für die Erstellung einer Ausschreibung einerseits und für die Abrechnung in der Bauabwicklung andererseits, ist auch die normgemäße Mengenberechnung eine wichtige Grundlage.

5. Jahr

Im 5. Jahrgang wird neben der Planung der Baustelleneinrichtung und der Arbeitsvorbereitung die Kalkulation als wesentlicher Schwerpunkt erarbeitet. Ebenfalls wird der Begriff Projektmanagement (Ablauf-, Termin- und Kostenplanung) behandelt.

Fachpraxis als Baustein

Fachübergreifender Unterricht

Ziel unserer HTL ist es, den SchülerInnen ein möglichst breites Spektrum an Wissen zu vermitteln. Um dies auch in den verschiedenen Werkstätten umzusetzen, wird ein vernetzter Unterricht zwischen den einzelnen Fachbereichen durchgeführt.


Dazu ein Beispiel:

In der Werkstätte Maurerei wird ein Baukörper mit Tür- und Fensteröffnungen hergestellt. 
In der Abteilung Innenausbau werden dazu maßgenaue Einbauteile (Fenster, Blindstöcke) erzeugt. 
Im Unterrichtsgegenstand Baunebengewerbe werden diese Einbauteile von den SchülerInnen fachgerecht versetzt. Dabei können wiederum die SchülerInnen der Werkstätte Maurerei zusehen und das notwendige Wissen aufnehmen.